Jakob Gasteiger, in 1953 in Salzburg geboren, lebt in Wien und im Weinviertel / NÖ. Er zählt zu den bedeutendsten österreichischen Malern und gilt als Vertreter der analytischen Malerei. Er befragt in seinen Arbeiten Parameter der Malerei und thematisiert, erweitert und durchbricht die Grenzen von Graphik, Malerei und Skulptur.
Die umfangreichste und zugleich bekannteste Werkgruppe des Künstlers bilden seine meist monochromen Bilder mit reliefartigen Strukturen, die sich durch das Verwenden einer Kammspachtel beim Auftragen der Farbe auf dem Bilduntergrund abbilden.
Die Farbe wird innerhalb dieses Arbeitsprozesses von Gasteiger nicht als Inhalts- oder Bedeutungsträger eingesetzt, sondern als Material per se. Das Farbmaterial dient dem Künstler zur Untersuchung von Fragen nach Farbmaterialien und den Grenzen zwischen Nichtfarbe zu Farbe, von Material, Farbe und Buntheit.
Die Kammspachtel ist Gasteigers Werkzeug. Sie ersetzt den Pinsel und ermöglicht, wie er selbst betont, ohne persönliche Handschrift im Sinne eines mechanischen Prozesses zu arbeiten.
Seit Ende 2018 erweitert der Künstler diese Werkgruppe mit der Verwendung von Neonfarben. Es sind sehr grelle Farben, welche die reliefartigen Strukturen dieser Kompositionen neu akzentuieren und zugleich das Auge bei der Betrachtung in besonderem Maße irritieren und durch optische Täuschungen herausfordert.
Nach seiner letzten Ausstellung 2016 im Salzburg Museum zeigt Gasteiger jetzt in der Galerie Weihergut unterschiedliche Werkgruppen. Zu sehen sind Acrylbilder aus den letzten Jahren bis zu den neuen Neonbildern, die noch nie in Salzburg ausgestellt wurden.