Alois Mosbacher hat schon immer paradoxale, nur mit malerischen Mitteln realisierbare Szenen und Kompositionen mit einem gewissen emotionalen Bezug zum zeitgenössischen Leben zur Grundlage seiner Bilder gemacht. Mosbachers Motive kann man vielfach als ökologisch lesen, oder besser als nichtideologisch besorgt über die Zukunft des Planeten.
Wie kaum ein anderer wichtiger Maler der "Jungen Wilden" der 1980er-Jahre hat er diese Thematik auch in der Folge innig verfolgt. Die Landschaftsmalerei ist deshalb die wesentliche Domäne seines Werks geblieben. Allerdings tritt die Landschaft bei Alois Mosbacher nie in breiten Panoramen in Erscheinung, sondern in der Nahsicht auf, mit enigmatischen Konstellationen von Objekten, Tieren oder Menschen, was dem Umstand entspricht, dass nicht durch Objekte und Gebäude "verstellte" Landschaft heute (von touristischen Postkarten abgesehen) nur noch im hochalpinen Bereich und unter dem Meeresspiegel vorhanden ist (auf den Bildern von Herbert Brandl, dem anderen steirischen Landschaftsmaler aus Mosbachers Generation). Das Werk von Alois Mosbacher ist ein Paradebeispiel für eine kontinuierliche Entwicklung, die sich gleichwohl durch unvorhersehbare Schritte, ganz andere Sujets, technische Umwälzungen und das Spiel zwischen Entfaltung und Rücknahme der Farbe regelmäßig neu erfindet.
Robert Fleck in Vom Pathos freiarbeiten. Die Aktualität von Alois Mosbachers Malerei
Fotocredit: © Alois Mosbacher