Clemens Wolf ist seit seinem Abschluss an der Kunstuniversität Linz fasziniert von verfallenem Material wie Zäunen vor Müllplätzen, verlassenen Lagerhallen und unvollendeten Gebäuden. In seinen Werken greift Wolf auf seine langjährige Auseinandersetzung mit vergänglichen Momenten auf und eröffnet eine umfassende Untersuchung über das Zusammenspiel von Oberfläche, Kontext und Material.
In seinen 'parachute paintings' richtet er seinen Fokus auf den Prozess der Verwandlung, durchdrungen von seiner eigenen Geschichte. Als leidenschaftlicher Fallschirmspringer werden alte, ausrangierte Fallschirme in sinnliche Objekte verwandelt. Nachdem sie in Epoxidharz getaucht wurden, werden sie in Tondi ausgelegt, aufgehängt, als Skulpturen aufgestellt oder auf Rahmen als Gemälde gespannt, wobei jede Falte sorgfältig arrangiert und schließlich zum Trocknen zurückgelassen wird.
Beim Betrachten von Clemens Wolfs Werk wird deutlich, wie wichtig die Grenze zwischen Malerei, Skulptur und Zeichnung ist. Die Oberfläche der Werke, mit ihrer kraftvoll lebendigen Farbpalette, offenbart eine fast organische Welt. Während der Künstler die Faltenbildung des Stoffes als stilisierte Darstellung von Verfall und Zersetzung versteht, verleiht das Harz, das die Falten fixiert, den Arbeiten einen charakteristischen Glanz und eine Intensität, die durch die feine Struktur der zusammengerollten Fallschirmschnüre noch verstärkt wird. Die Wahl eines so leichten und luftigen Objekts wie des Fallschirms ruft die grundlegende Vorstellung von Schwerkraft hervor.