Der Maler und Grafiker Hans Weigand lebt seit jeher einen spartenübergreifenden Kunstbegriff – so spielt er in den 1980-er Jahren in der Wiener Künstlerband PAS PARAVANT Gitarre und bildet mit Heimo Zobernig das Duo AVOI-DANCE. In den 1990-er Jahren lebt Weigand in Los Angeles, taucht ein in die Surf-Punk-Kultur der amerikanischen Westküste, setzt sich mit sozialpolitischen Themen auseinander. 1999 realisiert er mit Raymond Pettibon und Jason Rhoades die Installation Life / Boat im MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles.
Er ist ein Grenzgänger zwischen bildender und angewandter Kunst, reagiert auf Phänomene des Alltags, die er in utopisch anmutenden Szenarien ad absurdum führt. In seinem Werk kollidieren in traditionellen Techniken wie dem Holzschnitt zeitgenössische Motive mit Bildern alter Meister. Er arbeitet mit klassischen Druckstöcken, koloriert mit Aquarellfarben und Tusche. Es ist keine heile Welt, die er zeigt, es sind Krieg und Zerstörung, die Apokalypse. Seine Figur des Wellenreiters etwa steht für Freiheit ebenso wie für Verwegenheit und Untergang. An Comicfiguren und an die Formensprache der Popkultur lassen sie denken, diese waghalsigen Protagonisten wie aus der Serie „Falling Surfer“ von 2022. Sie versuchen, dem Weltuntergang zu entkommen. Vergebens – Scheitern und Untergang sind wiederkehrende Themen bei Weigand.
Geboren in Hall in Tirol lebt und arbeitet Hans Weigand heute in Wien und im burgenländischen St. Martin an der Raab. Von 1978 bis 1983 studierte er an der Universität für Angewandte Kunst bei Oswald Oberhuber. Seine eine Arbeiten sind in internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen zu sehen; 2022 widmete die ALBERTINA Wien ihm eine vielbeachtete Sonderschau.
Fotocredit © H. Weigand, Bildrecht 2023, Wien