Schon Inge Dicks Malerei der frühen Jahre ist monochrom. Weiß.
Ihre Zeichnungen prägt ein zarter Strich. Schwierig zu fotografieren. Unzufrieden mit Fotos ihrer Arbeiten für Ausstellungskataloge bringt sich die Hetzendorf-Absolventin, die auch Gebrauchsgraphik an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studiert hat, das Fotografieren schließlich selbst bei. Anfangs in Schwarz-Weiß, mit eigener Dunkelkammer; bald folgt die intensive Auseinandersetzung mit der Technik der Polaroid-Fotografie und die Gegenüberstellung von Schwarz-Weiß- und Polaroid-Fotografie. Ab 2006/07 wendet sie sich auch dem Film zu: es entstehen die Echtzeitprojekte zinnober und blau, unendlich sowie der jahres licht weiss-Zyklus. Aus den Filmen löst die Künstlerin Filmstills/Einzelaufnahmen heraus und präsentiert sie als eigenständige Foto- und Pixelarbeiten.
Inge Dick macht das Immaterielle – das Licht – sichtbar. Mehr noch: Sie zeigt uns die Veränderung von Licht in so feinen Nuancen, dass wir es nur schwer mit Worten beschreiben können. Nichts ist zufällig in ihren Bildern. Sie komponiert ihre Arbeiten nach ästhetischen Parametern. Was entsteht ist eine überwältigende Farbigkeit. Ob monochrom in die Tiefe ziehend oder das facettenreiche Farbspektrum von Licht nutzend, protokollhaft zeichnet sie die Veränderung von Lichtstärke und Lichtfarbigkeit auf. Die Visualisierung von Licht wird zur einzigartigen künstlerischen Dokumentation.
(Zitat Inge Dick) „Es ist immer das Thema Licht, das mich fasziniert, es führt durchs ganze Leben. Darum bin ich auch zur Fotografie gekommen. Das Licht ist ja eigentlich unfassbar.“
Ihre Werke finden sich in österreichischen und internationalen Museen.
Sie ist Preisträgerin des PETER C. RUPPERT PREISES FÜR KONKRETE KUNST IN EUROPA 2022.