Yun Wang 1982

Yun Wang war nach Wien gekommen um am Konservatorium Operngesang zu studieren, wandte sich aber bald der Malerei zu und entschied sich für ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste, das sie bei Daniel Richter abschloss. Die Benennung seiner Klasse „,Erweiterter malerischer Raum" sollte sie in ihrem weiteren Werdegang auf bezeichnende Weise begleiten und nahezu als bestimmend erweisen.

Ihre asiatischen Wurzeln sind vor Allem im früheren Werk noch deutlich spürbar, wenngleich eine entschiedene Orientierung an postmodernen westlichen Ausdrucksformen zu eigenwilligen Transformationen führt. Die traditionelle chinesische Tuschzeichnung und Landschaftsmalerei mit ihren kennzeichnenden Farbaufträgen, die zwischen kräftigen satten Farbwolken und feinen transparenten Nuancen changieren, auf der einen Seite, sowie die asketische Kunst der Kalligraphie auf der anderen Seite bieten permanente Anregungen, die sich bis heute in Yun Wangs Malerei niederschlagen. Auch fernöstliches Gedankengut, die Idee einer engen Zusammengehörigkeit aller lebenden Existenzen auf der Erde, die Vorstellung, dass jedes Gewächs oder auch ein Stein beseelt sei, das Ideal einer harmonischen Verbundenheit von Mensch und Welt, eines Einklangs mit der Natur (und den diese bevölkernden Geistern), will Yun Wang in ihren Arbeiten vergegenwärtigt wissen. Das ideelle Universum ist oftmals Motiv und Titel ihrer Arbeit.

© Textauszug Margareta Sandhofer
© Fotos Bilder: by the artist, Porträt: Sandra Oblak

 

 

born in: 
China
lives and works in: 
Wien
Yun Wang, Resonante Farbvariationen Nr. 1, 2023, Mixed Media, 140 x 110 cm
Yun Wang © Sandra Oblak
Yun Wang © Sandra Oblak
Yun Wang, Resonante Farbvariationen Nr. 16, 2023, Öl auf Leinwand, 140 x 110 cm
Yun Wang, Resonante Farbvariationen Nr. 13, 2023, Öl auf Leinwand, 140 x 110 cm
Yun Wang, aus der Serie Fließendes Licht, 2023, Mixed Media, 30 x 24 cm