Jakob Gasteiger gilt als Vertreter der Analytischen Malerei. Er befragt in seinen Arbeiten Parameter der Malerei und thematisiert, erweitert und durchbricht die Grenzen von Graphik, Malerei und Skulptur.
Die umfangreichste und zugleich bekannteste Werkgruppe des Künstlers bilden seine meist monochromen Bilder mit reliefartigen Strukturen, die sich durch das Verwenden einer Kammspachtel beim Auftragen der Farbe auf dem Bilduntergrund abbilden. Die Farbe wird innerhalb dieses Arbeitsprozesses von Gasteiger nicht als Inhalts- oder Bedeutungsträger eingesetzt, sondern als Material per se. Das Farbmaterial dient dem Künstler zur Untersuchung von Fragen nach Farbmaterialien und den Grenzen zwischen Nichtfarbe zu Farbe, von Material, Farbe und Buntheit. Die Kammspachtel ist Gasteigers Werkzeug. Sie ersetzt den Pinsel und ermöglicht ohne persönliche Handschrift im Sinne eines mechanischen Prozesses zu arbeiten.
Seit Ende 2018 erweitert Gasteiger diese Werkgruppe mit der Verwendung von Neonfarben. Es sind sehr grelle Farben, welche die reliefartigen Strukturen dieser Kompositionen neu akzentuieren und zugleich das Auge in besonderem Maße irritieren und durch optische Täuscheungen herausfordert. (Text: Karin Schwarz-Hönig)
1990 Faistauer Preis für Malerei
1995 Preisträger, 24. Österreichischer Graphikwettbewerb Innsbruck
1999 26.Österreichischer Graphikwettbewerb Innsbruck, Preis der Landeshauptstadt Innsbruck
2017 Würdigungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich
2019 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
Fotocredit © Rainer Iglar