Fasziniert von Holz und der Bildhauerwerkstatt ihres Vaters begann sich Jessica Strixner für die Arbeit dem Naturmaterial zu interessieren. Für die Bildhauerin Jessica Strixner bilden Kleidungsstücke den Mittelpunkt ihres Schaffens. Sie sind Ausdrucksmittel unserer Gesellschaft, ordnen uns verschiedenen Gruppierungen zu, setzten politische Statements und helfen unsere Persönlichkeit zu unterstreichen.
Die Künstlerin isoliert das Kleidungsstück von seinem Träger und reduziert es so auf seine objekteigene Aussage, welche dennoch einen Intimen Einblick in das Leben seines einstigen Trägers bietet. So wird den aus Holz gearbeiteten Stücken ein nahezu ikonischer Charakter verliehen. Es bleibt jedoch dem Betrachter überlassen, welches Bild er sich von dem jeweiligen Kleidungsstück über seinen Träger vermitteln lässt.
Es handelt sich um Gegenstände des Alltags, denen man kaum Beachtung schenkt und die nun an Bedeutung gewinnen. Festgehalten wird der Moment, in dem die Kleidungsstücke weggehängt, vergessen oder eben ausgezogen wurden. Vielleicht erzählen sie dem Betrachter von einem Wiedersehen, einer Unachtsamkeit oder gar einer schönen Begegnung.
Der besondere Reiz von Strixners Arbeiten geht davon aus, aus dem harten Material Holz vermeintlich weichen Kleidungsstück zu fertigen. Durch feinste Ausarbeitung und Bemalung der Skulpturen entsteht eine optische Täuschung, welche erst bei genauem Hinsehen die feinen Fasern und hölzernen Strukturen des darunterliegenden Materials erkennen lässt.
Eine gelungene Irritation die den Beschauer bestärkt nicht alles zu glauben, was man zu sehen glaubt.